Bei zahlreichen Tätigkeiten des Alltags benötigt es eine ausgeprägte visuelle Wahrnehmung – also die Fähigkeit, optische Informationen passend durch unseren optischen Apparat aufnehmen und filtern zu können, stabil ans Gehirn weiterleiten zu können und dort durch erste Verarbeitungsschritte das „Erkennen“ von räumlichen Objekten zu ermöglichen – ein gut geschultes Raumvorstellungsvermögen – also das Vermögen, räumlichen Objekte rein gedanklich bearbeiten zu können und sich in Szenen aus anderen Perspektiven vorstellen zu können – und einen gut abgestimmten motorischen Apparat, der es uns ermöglicht, gedanklich geplante Bewegungen und Bewegungsabläufe real umsetzen zu können und damit z. B. konkrete Zeichnungen und Konstruktionen anfertigen zu können, schreiben zu können oder einen Nagel mit einem Hammer in ein Holzbrett einschlagen zu können. Die Grundroutine Feinmotorik, die eine Affinität zur sogenannten Auge-Hand-Koordination (Frostig, 1972, 1979) zeigt, spiegelt daher die Fähigkeit von Menschen wider, optische und motorische Reize (hier speziell feinmotorische Reize) passend aufeinander abstimmen zu können und somit die Fähigkeit auf bestimmte optische Informationen geeignete reale Bewegungen folgen zu lassen (z. B. Bahnverläufe mit einem Stift nachziehen können, beidseitig Zeichnen können und reale Objekte zu bestimmte Positionen bewegen können).